Papst Franziskus spricht immer wieder davon – an diesem Dienstag zum Beispiel. Für das Konzil war es ein zentraler Baustein der Kirche. Aber ganz ehrlich: Wissen Sie, was das genau ist, das „Sakrament der Versöhnung“?
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Bevor Sie lange raten müssen: Es ist die gute alte Beichte. Dass sie in der westlichen Christenheit in der Krise ist, dürfte noch nett formuliert sein. Immer wieder unternimmt der Vatikan Anläufe, um sie wieder stärker in den Blick zu rücken.
Mit Kursen für Priester, zum Beispiel. Die Apostolische Pönitentiarie des Vatikans führt gerade in Rom wieder einen solchen Kurs durch, zum 29. Mal. „Wir wollen den Priestern helfen, sich der Größe und Tiefe des Sakraments der Versöhnung bewusst zu werden“, sagt uns der Leiter der Pönitentiarie, Krzysztof Nykiel.
„Dieses Sakrament müsste heute dringender denn je seinen zentralen Platz im christlichen Leben und auch im seelsorglichen Handeln der Kirche wiederfinden. Dazu schulen wir die Priester – theologisch, rechtlich und pastoral. Denn wie der Papst gerne sagt: Als Beichtvater sollte man nicht improvisieren.“
Monsignore Nykiel kann genau beschreiben, was einen guten Beichtvater ausmacht: Nähe zu den Leuten, Barmherzigkeit, Zärtlichkeit. Alles Vokabeln, die man von Papst Franziskus her gut kennt. Der polnische Geistliche hofft, dass das Thema Beichten auch bei der bevorstehenden Bischofssynode zum Thema Jugend eine Rolle spielen wird.
„Seit Papst Franziskus angekündigt hat, dass sich die Synode im Oktober mit dem Thema Jugend, Glauben und Berufungsunterscheidung beschäftigen wird, hat die Apostolische Pönitentiarie versucht, ihren Beitrag in das kirchliche Nachdenken einzuspeisen. Für uns hat nämlich die Beichte eine zentrale Rolle beim Wachsen des Glaubens und der Unterscheidung. Vergessen wir nicht, dass auch Jorge Mario Bergoglio selbst mal erzählt hat, wie er mit 17 Jahren im Beichtstuhl auf einmal die liebevolle Nähe Gottes intensiv gespürt hat. Er hat beim Beichten verstanden, dass Gott ihn zum Ordensleben rief. Beichten hat eine große Bedeutung bei der Berufungsunterscheidung von jungen Leuten; zu diesem Thema wollen wir deswegen Ende April einen Pastoralkongress organisieren.“