Als Menschen und als Priester könnten die Regenten auf ihre wichtigen Erfahrungen zurückgreifen, so der Papst. Doch man müsse gleichzeitig auch erkennen, dass neue und verschiedene kulturelle Formen in der Welt entstehen, mit denen sich die Kirche – und somit auch die Priester – auseinandersetzen sollte. Als Geweihte müsse man sich von „einigen Gewohnheiten“ loslösen und sich stattdessen auch mit dem auseinandersetzen, „was noch verborgen“ ist. Man könne aber immer auf Jesus zählen, fügte Franziskus an. „In seinen Wunden, und auch in jenen der Welt, können wir die Zeichen der Auferstehung erkennen“, so der Papst.
Vor den 45 Audienzteilnehmern aus dem deutschen Sprachraum sagte der Papst auf Italienisch: „Liebe Mitbrüder, wir können keine Berufungen erschaffen. Wir können stattdessen Zeugen des Rufes des barmherzigen Gottes sein, der dies an uns richtet.“ Der Herr rufe einen jeden dazu auf, das „Ich“ zu verlassen und sich auf das „Du“ einzulassen. Dieses „Du“ bestehe aus den Bedürftigen, die also die Nähe der Menschen und Gottes brauchen. Dies müsse im Mittelpunkt der Priesterausbildung stehen, ermahnte der Papst.
Er vertraue die deutschsprachigen Priesterseminare der Jungfrau Maria an, die die „Mutter der Kirche“ sei, gabe er den Priesterseminarleitern mit auf den Weg. Er schloss seine kurze Ansprache mit der Bitte, für ihn zu beten.
Die Konferenz der Regenten der deutschsprachigen Priesterseminare tagt in dieser Woche in Rom. Wesentliches Thema dabei ist die Umsetzung der Ende 2016 vom Vatikan veröffentlichten neuen Rahmenordnung für die Priesterausbildung auf nationaler Ebene.