Bedeutung

Das TAU ist hat die Form des griechischen Buchstabens TAU (T) und bildet ein Kreuz.

Am Beginn seiner Bekehrung fand der hl. Franziskus einen Orden und ihr TAU-Symbol. Aber der stärkste Einfluss, der das TAU zu einem von Franziskus so geliebten Symbol machte und den Ausschlag gab, dass es zu seinem Erkennungszeichen wurde, war das Laterankonzil. Die Historiker gehen im Allgemeinen davon aus, dass Franziskus an diesem Konzil teilnahm, in dem Papst Innozenz III. die Eröffnungsrede hielt und in seiner Homilie die Passage von Ezechiel (9.4) einschloss, die besagt, dass die Gewählten, die Auserwählten mit dem TAU gezeichnet werden: „Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne ein Kreuz auf die Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen“. Und er fügt hinzu: „Das TAU ist der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets und seine Form stellt das Kreuz dar, genauso, wie das Kreuz war, bevor an ihm ein Schild mit der Inschrift von Pilatus angebracht wurde.“ Das TAU ist das Zeichen, das der Mensch auf der Stirn trägt, wenn er – wie der Apostel sagt – den Körper mit seinen Sünden kreuzigt:

„Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unseres Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt“ (…) Lasst uns deshalb Lehrer dieses Kreuzes sein!

Lasst uns Meister des Taus sein!

Als Innozenz III. seine Homilie mit „LASST UNS MEISTER DES TAUS SEIN!“ beendete, verstand Franziskus diese Worte als an ihn gerichtet und machte das TAU zu seinem eigenen Symbol, zum Symbol seines Ordens, zu seinem Erkennungszeichen; er ließ es überall anbringen und war ihm bis zu Ende seines Lebens ergeben.

Das TAU stellt im Grunde genommen das KREUZ dar. Die Kirchenkonzile wurden einberufen, um die Kirche an Haupt und Gliedern zu reformieren. Das große Thema der Reform: Das Persönliche, Innere, ständige Bekehrung und Wandlung des Lebens. Wer sich zu fortwährender Bekehrung, zu einem Leben in ständiger Buße verpflichtet, sollte mit dem TAU gezeichnet werden.

Das TAU ist für Franziskus ist ein Zeichen der Heilsgewissheit; es ist das Zeichen der Universalität des Heils und das Symbol der ständigen Bekehrung.

Wenn man es zulässt, mit dem TAU gezeichnet zu werden oder das TAU trägt, drückt man dadurch aus, dass man sich der ständigen Bekehrung, das heißt der Sache der franziskanischen Spiritualität, verpflichtet fühlt. Es ist nicht so, dass man nur einmal bekehrt wird, sondern man blickt fest auf den Herrn als einziges Ziel und geht auf ihn mit ungeteiltem Geist zu, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr (Brief der Schwester Mary Margaret, Oktober 1989).

Shalom

Das TAU ist ein Zeichen der Auserwählten, die von Gott berufen sind, eine Mission zu erfüllen. Wie Franziskus sind wir uns dessen bewusst und wollen zu diesem Ruf, zu dieser Auserwählung durch Gott Ja sagen.

Wir tragen einen Samen des hl. Franziskus als Berufung, als Gemeinschaft in unserem Herzen; deshalb ist das TAU für uns und die Welt auch ein Zeichen der Auserwählung (Moysés Azevedo Filho, IN. Maná – September/Oktober 1990).

In der Berufung Shalom hat jedes Element des TAUs eine besondere Bedeutung:

  • Es ist aus Holz und von uns selbst angefertigt, als Zeichen dafür, dass wir im Werk und vom Werk (Lebensregeln Shalom, LRS) die Armut leben wollen, von dem leben wollen, was uns Gott durch unsere Hände, unsere Arbeit gibt;
  • Es ist an einer Kordel angebracht, damit wir – wie die hl. Teresa, Beschützerin unserer Berufung, rät – uns daran erinnern, dass „alles vergänglich ist, Gott allein genügt“;
  • Da es vom hl. Franziskus übernommen wurde, ist es ein Zeichen der Bedeutung, die dieser Heilige in der Berufung hat;
  • Es trägt die eingravierten hebräischen Buchstaben „SHALOM“, die bedeuten, dass der Frieden, dessen Jünger und Seelsorger wir zu sein trachten, im hebräischen Sinne des Wortes die Fülle des Friedens ist;
  • Das auf das Kreuz (TAU) geschriebene Wort „SHALOM“ bedeutet für uns, dass Jesus der Frieden ist;
  • „SHALOM“ wird auf dem TAU mit Feuer (Brandmalerei) eingraviert und symbolisiert unsere unwiderrufliche Auserwählung durch Gott und die mit Feuer in unsere Herzen eingeschriebene Berufung;
  • Jedes Mal, wenn wir das TAU ablegen oder anbringen, küssen wir es und sagen dabei: „Danke Herr, dass du mich auserwählt hast“

Entnommen aus dem Buch „Beten mit der Bibel und dem hl. Franziskus von Assisi“

von Jussara Lima Dias aus der Katholischen Gemeinschaft Shalom. Verlag Shalom